Seit über zwanzig Jahren ist Mereyam Altuntas hier für ihre Kundinnen und Kunden da – als Apothekerin, Nachbarin und manchmal fast schon als Vertrauensperson. Ihre Entscheidung, den Weg aus der Wissenschaft in die Selbstständigkeit zu gehen, traf sie, als sie erkannte: „Die Menschen brauchen jemanden, der sie wirklich versteht.“ Das Team der Goethe-Apotheke spiegelt die Vielfalt des Viertels wider – sprachlich wie kulturell. Neben Deutsch werden hier unter anderem Türkisch, Arabisch, Russisch, Englisch, Französisch, Aramäisch und Ukrainisch gesprochen. Jede neue Sprache ist willkommen, jede Stimme zählt. So wird aus der Goethe-Apotheke auch ein Ort des Verstehens. Sprache ist für sie Brücke, nicht Barriere.
Im Viertel, besonders unter arabischen Stammkund:innen, ist sie längst mehr als nur Apothekerin – viele nennen sie „die ältere Schwester“. Ein kleines Wort, das Respekt, Vertrautheit und Zugehörigkeit zugleich ausdrückt. Altuntas kennt die Menschen – nicht nur ihre Beschwerden. Auch wer nichts kaufen kann, wird nicht weggeschickt. Ihre Apotheke ist ein Ort, an dem Vielfalt nicht nur gelebt, sondern geschätzt wird. „Es funktioniert – weil wir uns mit Respekt begegnen.“ Hier zeigt sich: Trotz aller Unterschiede entsteht ein echtes Miteinander.